Tom Otte

Sitzen schont noch nicht einmal den Mors

Sitzen schont noch nicht einmal den Mors

„Sitzen macht uns krank“, sagt Prof. Dr. Gerd Schnack und rät: „Wir sollten öfters in die Hocke gehen …“

Wäre der Mensch zum Sitzen geboren, hätte er keine Füße. Als Savannentiere wurden wir zum Laufen geschaffen. Was aber tun wir heute? Wir sitzen etwa 80.000 Stunden unseres Berufslebens auf einem Stuhl, zehn bis zwölf Stunden am Tag. Das kann einfach nicht gesund sein …

Vor allem die Hüftgelenke und den Hüftlendenmuskel (M.IIiopsoas) schädigen wir als notorische ‚Sitzenbleiber‘. Hier eine Übungen, um ihn in Schwung zu bringen:

Wir verlagern das linke Bein unter den Stuhl. Der linke Fuß liegt mit dem Rücken auf dem Boden, das linke Hüftgelelenk ist maximal gestreckt. Wir sitzen am vorderen Stuhlrand und halten uns seitlich mit den Händen aufrecht. Dann verlagern wir den Oberkörper nach hinten, Oberschenkel und vordere Bauchwand bilden eine Gerade. Nun federn wir mit dem Oberkörper vor und zurück, und schon sind wir mitten im dynamischen Stretching! Danach wechseln wir das Bein.

Die Japaner und Afrikaner haben uns übrigens einiges voraus, denn die Hockstellung ist für uns Menschen die optimale Sitzhaltung. In dieser naturnahen Stellung dehnen wir Nacken, Rücken, Waden, Achillessehnen, Fußsohlen und Zehenbeuger optimal. Hier eine Übung für alle, die das Hocken verlernt haben:

Die Füße stehen mit dem ganzen Fuß parallel fest auf dem Boden. Das garantiert eine optimale Körperlastverteilung auf die Kniegelenke. Die Kniegelenke sind parallel nach vorn gerichtet. Dadurch werden Innen und -Außenminiskus geschont, ebenso die Kniescheibe. Die Schultergelenke liegen über den Knien. So wird der Rücken optimal entspannt und bogenartig gerundet, die Nacken- und die untere Rückenmuskulatur verlieren die Stressstarre. Selbst die Muskulatur von Gesäß und Beckenboden wird optimal gedehnt.

In Europa haben wir leider diese natürliche Haltung verlernt. Aber Vorsicht, die ‚europäische Hocke‘ mit angehobenen Fersen und nach außen gedrehten Knien ist kontraproduktiv, und schlecht für unsere Kniegelenke.

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