Tom Otte

Führungskräfte wählen?

Führungskräfte wählen?

Die Beschäftigten in Deutschland wollen Führung, aber keine Führer. Allzu oft werden diejenigen Führungskräfte, welche in ihrem Selbstverständnis die größten ‚Macher‘ sind, von den Belegschaften als Fortschrittsbremsen empfunden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der ‚Zukunftsallianz Gesundheit und Arbeit‘ und der ‚Gesellschaft für Wissensmanagement‘.

Statt der üblichen Top-Down-Strukturen seien künftig Bottom-Up-Prozesse gefordert – mit anderen Worten: mehr Demokratie in deutschen Unternehmen. 24 Prozent der Befragten bekunden, dass sie am Arbeitsplatz keinerlei eigene Interessen in Bezug auf ihre Arbeitsgestaltung einbringen können. 32 Prozent erleben, dass ihr Einsatz nicht auf Fähigkeiten und Begabungen zugeschnitten ist. Und 57 Prozent ersticken in einem Meer des Immergleichen und der Routine.

Führungskräfte gelten den Beschäftigten generell als ein Hindernis auf dem Weg zu mehr Innovation, Erfolg und Zufriedenheit. Zwei von fünf Befragten (39 %) glauben sogar, dass vor allem Führungskräfte Veränderungen blockieren. Neue Ideen prallten an ihrem Management einfach ab. Besonders gefährlich für die Zukunft der Unternehmen ist es dabei, dass dieses Gefühl ist in größeren Unternehmen und unter den jüngeren Arbeitskräften deutlich stärker grassiert (46 %). Die ‚innere Kündigung‘ wird so zu einer wachsenden Gefahr für die Firmen.

Abhilfe kann nach Ansicht der Befragten die Einführung demokratischer Entscheidungsmöglichkeiten bieten. 85 % fordern, Führungskräfte endlich wählen und abwählen zu dürfen. Hiervon erhoffen sie sich eine nachhaltig erfolgreichere Unternehmensentwicklung.

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