Tom Otte

Karrieren verlaufen nicht linear

Karrieren verlaufen nicht linear

Eine partnerschaftliche Mitbestimmungskultur in Unternehmen ist weithin noch Zukunftsmusik. Familienfreundlichkeit bedeutet, die Gleichwertigkeit von Privatem und Beruf als Unternehmen, als Führungskraft aber auch als Arbeitsteam zu akzeptieren und zu fördern. Letztlich ist ein Betrieb nur dann familienfreundlich, wenn der Arbeitnehmer seine persönliche Lebenssituation mit den aktuellen beruflichen Anforderungen in Einklang bringen kann.

Idealtypisch beschreibt die Berufsforschung unterschiedliche Karrierephasen – von der Einstiegsphase über die Leistungsphase und die Leistungsphase mit Führungsverantwortung, bis hin zur Führungsphase, die dann der aktive Ruhestand beschließt. Bei diesem Verlauf nach Bürkle findet das Private nicht statt. Übersehen wird, wie schnell sich Lebenssituationen ändern. Sei es durch Familienzuwachs, durch Trennung, durch Krankheit oder auch durch pflegebedürftige Eltern. Die sprichwörtliche Generation Y ist mit diesen Kategorien sowieso nicht zu fassen.

Ansatzpunkte zum einem Wandel hin zu einem familienfreundlichen Betrieb sind möglich, bspw. durch eine Notfallbetreuung für Kinder, eine Kinderferienbetreuung, durch Langzeitkonten, flexible Tages- und Wochenarbeitszeiten, Weiterbildungsprogramme für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Elternzeit, um nur einige zu nennen.

Letztlich ist es vor allem ein Handlungsauftrag für Arbeitnehmervertretungen zu prüfen, was die Zukunftsfähigkeit ihres Unternehmens erfordert. In jedem Betrieb liegen die Dinge anders, jeder hat seine eigenen Anforderungen.
Die Grundlagen hierzu bieten die entsprechenden Gesetze:

80 BetrVG Abs.1
Der Betriebsrat hat folgende allgemeine Aufgaben: …
2b. die Vereinbarkeit der Familie und Erwerbsfähigkeit zu fördern …

68 Abs.1 BpersVG
Die Personalvertretung hat folgende Aufgaben:
1.Maßnahmen, die der Dienststelle und ihren Angehörigen dienen, zu beantragen …

59 NPersVG
Der Personalrat hat folgende allgemeine Aufgaben: …
3. … darauf hinzuwirken, dass Maßnahmen durchgeführt werden, die der Dienststelle und ihren Beschäftigten dienen …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert