Tom Otte

Arbeitszeiten der Zukunft: flexibel und selbstbestimmt?

Arbeitszeiten der Zukunft: flexibel und selbstbestimmt?

Arbeit auf Abruf, Arbeit an Wochenenden sowie Spät- oder Nachtschichten sind in der Medizin und der Pflege fast schon zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Andere Branchen ziehen nach. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen zunehmend, die ‚Normalarbeitszeit‘ wird zum Mythos. Paradoxerweise ertönt immer lauter der Ruf nach einer familienfreundlichen und individuellen Gestaltung der Arbeit in den verschiedenen Lebensphasen.


Das zentrale Merkmal moderner Arbeit ist ihre Flexibilisierung. Diese Entwicklung trägt ein Janusgesicht – sie gewährt einerseits mehr Zeitsouveränität, andererseits verstärkt sie die Abhängigkeit von betrieblichen Erfordernissen. Arbeitszeiten und -räume werden entgrenzt, konkrete Arbeitszeiten oft gar nicht mehr erfasst. Zudem bringen variable Arbeitszeiten eine Intensivierung der Arbeit mit sich. Das Gefühl des Drucks und der Hetze verstärkt sich, immer schwieriger wird es, soziale Zusammenhänge zu bewahren.
Andererseits gibt es auch neue Chancen für die Beschäftigten. Der ‚Fortfall der Stechuhr‘, der Abschied vom ‚Fordismus‘ also, kann die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern. Die erweiterten Chancen für Doppelverdiener-Haushalte sorgen für eine Neuaufteilung der Arbeitszeit zwischen den Geschlechtern. Auch ist es möglich, den eigenen Tagesrhythmus mit den Arbeitszeiten abzugleichen, was dann den ‚Eulen‘ und den ‚Lerchen‘ gleichermaßen gefällt.
https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Schriftenreihe/Forschungsberichte/2004/Fb1025.html
http://www.boeckler.de/impuls_2014_19_4-5.pdf

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