Tom Otte

Zufriedenheit als Führungsaufgabe

Zufriedenheit als Führungsaufgabe

Arbeitsbedingte Erkrankungen von Arbeitnehmern kosten die EU-Staaten jährlich schon 44 Milliarden Euro, bei rapide steigender Tendenz. Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs – es sind nur die direkten Verluste. Hinzu kommen indirekte Kosten: die fehlende Motivation von Arbeitnehmern, Störungen ihrer Befindlichkeit, ihre mangelnde Arbeitszufriedenheit. Auch dies sind alles Einflüsse, die mittelbar auf die Bilanzen durchschlagen. Vor allem defizitäre Führungsstrukturen sind dann für diese gebremste Produktivität verantwortlich.

Wer daher die Führungskultur seiner Institution reformiert, leistet immer auch einen erheblichen Beitrag zu einer verbesserten Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit im System. Die Ursachen, die es dabei auszuschalten gilt, ähneln sich dabei verblüffend: 1. Es existiert zumeist eine überhebliche, hierarchisch orientierte Kommunikation, die oft sogar Randbezirke der Beleidigung streift (Top-Down-Strukturen). 2. Es fehlt an einem Konfliktmanagement, das die Augen nicht vor realen Animositäten in der Mitarbeiterschaft verschließt (Wahrnehmungs-Blockade). 3. Es dominiert eine Erwartungshaltung, die keine realitätsnahen Fristen zur Umsetzung von Projekten mehr zulässt (Alles-und-zwar-Sofort-Haltung). Viele Chefs werden so selbst zur Ursache des hohen Krankheitsstandes in ihrem Unternehmen.

Unsere Seminare und Workshops zielen darauf, diese Produktivitätsbremse gerade auch auf den oberen Ebenen zu lösen, ohne hierbei die ‚Schuldfrage‘ zu stellen. Viele Vorgesetzte wurden schlicht während ihrer Ausbildung nur unzureichend auf die sozialen Aspekte ihrer Aufgabe vorbereitet. Diesen Mangel gilt es zu beheben. Im Zentrum stehen dabei die folgenden Ansätze:

  • Krankmachende Faktoren in der Kommunikation und im Führungsverhalten minimieren
  • Stresserzeugende Strukturen systematisch abbauen
  • Depressive Erwartungshaltungen – ‚Das geht doch eh wieder schief‘ – durch Motivation bekämpfen
  • Den Einsamkeitsmythos – ‚Alles Trottel außer mir!‘ – zerstören.
  • Integration statt eines ‚Vor-die-Nase-setzen‘ praktizieren
  • Die Arbeitsleistung durch das vermittelbare Gefühl des Wohlbefindens steigern.
  • Teaminterne Konflikte dauerhaft beilegen und Parteibildungen vermeiden.
  • Sich selbst als Beispiel für das Neue und Bessere begreifen.
  • Aus gesundem Egoismus das vertrauensvolle Delegieren erlernen.
  • Eine Kultur steigender Produktivität durch eine Steigerung der Zufriedenheit erzielen.

Ein großer Anspruch? Klar – es handelt sich ja auch um eine große Aufgabe für jedes Unternehmen.

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